Der älteste Jahrmarkt der Schweiz
Wenn die «Mässglöggli» im Turm der Martinskirche läuten, beginnt die alljährliche Basler Herbstmesse (auch d Mäss genannt). Die Herbstmesse in Basel ist der älteste und größte Jahrmarkt der Schweiz und blickt auf eine lange Tradition zurück. Die Vergnügungsmesse findet schon seit dem Jahr 1471 in Basel statt. In der herbstlichen Jahreszeit gibt es dann zwei Wochen lang auf sieben Plätzen in der Innenstadt, wie dem Münsterplatz, Petersplatz oder Barfüsserplatz und in einer Messehalle, viele Fahrgeschäfte und kulinarische Köstlichkeiten. Dieses Jahr fand die Herbstmesse vom 29.10. bis zum 13.11. statt und hatte viele Besucher. Auch wir haben uns ins Vergnügen gestürzt.
Wenn das Riesenrad, zusammen mit dem Basler Münster (der Kirche), schon von Weitem das Stadtbild schmückt, dann ist in Basel Herbstmesse. Das Riesenrad steht mitten auf dem großen Münsterplatz und macht dort eine wirklich gute Figur. In der ersten Woche der Herbstmesse hatten wir das ideale Kirmeswetter. Doch leider musste Marc tagsüber arbeiten. Wir schafften es nur kurz zusammen über den Platz zu laufen und ein Fahrgeschäft auf dem Münsterplatz zu testen. Dann ging ich alleine los und machte Fotos, trank ein leckeres Bier in der Sonne, schlenderte über den Marktplatz am Rathaus und genoss den Tag. Doch ich war nicht das letzte Mal auf der Mäss. Am Wochenende kam eine gute Freundin zu Besuch und wir stiegen ins Riesenrad. Was für eine traumhafte Aussicht von da oben! Das Rad drehte sich zwei Mal bis wir aussteigen mussten. So konnten wir den Blick von oben auf die ganze Stadt gleich zwei Mal genießen. Für 10 CHF/ Person ein teurer Spaß, doch ich wäre ein Dummkopf, wenn ich die Chance die Stadt aus der Vogelperspektive zu betrachten, nicht wahrnehmen würde.
Neben dem Riesenrad sind auf dem Münsterplatz einige Fahrgeschäfte und unterschiedliche Essensbuden. Vor den zwei Türmen der Kirche steht ein wunderschönes Karussell. Ähnlich wie im Phantasialand, wirkt das Karussell sehr einladend und man möchte einsteigen und sich mitdrehen. Doch genau in diesem Moment erinnere ich mich daran, dass mir das Drehen keine Freude, sondern Übelkeit bereitet. Deshalb habe ich auf die Drehfahrt verzichtet und es bei einem Schnappschuss belassen.
Die Läckerli auf dem Petersplatz
Wenn es in der Stadt nach Fonduekäse oder Zuckerwatte duftet, dann ist in Basel sicher Herbstmesse. Der Petersplatz, oder wie ihn die Bewohner liebevoll nennen „Peti“, scheint an der Seite vom Münsterplatz, eine wichtige Rolle während der Herbstmesse zu spielen. Er ist riesig und bei gutem Wetter sehr belebt. Mir war es schon fast zu eng in den schmalen Gängen zwischen den Ständen. Doch das gehört wohl auch dazu. Denn es reisen viele Menschen aus der ganzen Schweiz und dem Umland an, um die Basler Herbstmesse zu besuchen.
Der Peterplatz bietet allerlei Essenshäuschen (hüsli) und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Wir probierten die Basler Spezialität, den“Chäsbängel“ (Chäs=Käse). Es ist ein Baguette gefüllt mit geschmolzenem Käse. Oder wie ich sowas nenne: Chäsinfarkt. Eine Spezialität muss jedoch probiert werden, ob gewollt oder nicht. Das käsige Erlebnis beschrieb Marc lachend mit den folgenden Worten: „Es war lecker, doch ich habe mir mit dem heißen Käse den kompletten Mund verbrannt. Jedes Reinbeißen tat weh!“. Ich nahm für die Freundin, die mich besuchte, einen weißen „Biberli“ mit. Der Biberli ist ein Schweizer Lebkuchengebäck, das sich in der ganzen Schweiz und darüber hinaus einer großen Bekanntheit erfreut.
Auf dem Petersplatz gibt es nicht nur ein großes Essensangebot und Bier- oder Glühweinstände, sondern auch unzählige Verkaufshüsli mit diversen Dingen. Vasen, Töpfe, Klangschalen, Puppen, Strickmützen, selbstgenähte Kinderkleidung, das Angebot ist riesig.
Das Monster auf dem Kasernenareal
Wenn das Kasernenareal zum Gruseln einlädt, dann ist Herbstmesse. Im Vergleich zu den anderen Plätzen ein eher kleiner Veranstaltungsort, doch mit doppelt so viel Zunder. Münsterplatz und Petersplatz liegen in Großbasel und sind die Klassiker unter den Messeplätzen, da sie den gewissen Altstadtflair auf ihrer Seite haben. Doch das Kasernenareal, auf der anderen Rheinseite (Kleinbasel) , hat mindestens genauso viel zu bieten. Ich erkundete das Areal zusammen mit Marc, da er am letzten Wochenende der Herbstmesse frei hatte. Wir stellten fest, dass es ein Platz mit vielen Attraktionen ist. Unter anderem gab es dort das Gruselhaus, Autoscooter, eine sich drehende Achterbahn und nicht zuletzt den Freifallturm.
Der Oktopus in der Messehalle
Wenn sich der Oktopus in der dunklen Messehalle dreht, dann ist die Herbstmesse im vollen Gange. Die Messehalle liegt etwas außerhalb der Innenstand, in Kleinbasel. Ich fuhr dort mit dem Fahrrad hin. Der erste Blick in die Halle löste ein kleines „Wow“ bei mir aus. Als ich drin war, wurde plötzlich der Tag zur Nacht. Die Fahrgeschäfte blinkten und leuchteten hell in bunten Farben. Ich machte einen Rundgang durch die Halle. Mein Fazit: Bei schlechtem Wetter könnte die Messehalle einen Besuch wert sein, doch es schien draußen die Sonne und mich zog es raus an die frische Luft. Die große Party findet jedoch nicht in sondern vor der Halle statt, auf dem Messeplatz. Ein riesiges Areal mit blinkenden Fahrgeschäften und herzhaft süßen Düften.
Die Herbstmesse ist was ganz Besonderes in Basel und ich bin sehr dankbar meine erste Mäss auf drei unterschiedliche Arten erlebt zu haben: alleine, mit meinem Mann und mit einer guten Freundin. Es war sehr schön die ersten Eindrücke mit diesen zwei Personen zu teilen. Jetzt ist die Herbstmesse vorbei und ich bin schon ganz neugierig wie sich die Stadt in ihrem Wintermantel präsentieren wird…
Mein großes Glück - Magda in Basel
[…] in Basel zur Welt. Ein „Mäss-Baby“, denn genau am 28. startete die alljährliche Herbstmesse in Basel. Der kleine Kugelfisch wog bei ihrer Geburt 3330 g und war 51 cm groß. Heute, 16 Tage […]