Der Dreiländerlauf

Am 21. Mai fand der Dreiländerlauf statt. Marc nahm zusammen mit einem Arbeitskollegen, Johannes, und einen guten Freund aus der Heimat, Guido, an dem Halbmarathon teil und erzählt dir (in der ausführlichsten Fassung ever) wie er den Tag erlebt hat:

Wie alles begann...

Früher gab es für mich nur Fussball. Ich selbst habe dreimal die Woche trainiert und habe an dem Sport vor allem die Geselligkeit und die Dynamik der Gruppe und den Teamgeist geliebt. Irgendwann habe ich dann in der A-Jugend mit dem regelmäßigen Laufen begonnen. Mit 21 Jahren bin ich dann meinen ersten Halbmarathon in Bochum gelaufen. Hierbei habe ich auch tatsächlich meine persönliche und bis heute gültige Bestzeit auf 21km aufgestellt. Nun wo ich keinen Fussball mehr spiele und mit Magda nach Basel gezogen bin war der Dreiländerlauf für mich eine gute Gelegenheit nochmal die Laufschuhe herauszuholen und mich gezielt durch regelmässiges Training wieder fit zu machen. Regelmäßig habe ich deshalb seit Januar meine Runden entlang der Wiese und der langen Erle gedreht. Hierbei bin ich oft den flachen Uferweg bis Lörrach gelaufen und an der anderen Wiesenseite wieder zurück nach Kleinhüningen gelaufen (ca. 11km Rundkurs von Kleinhüningen aus).

Unterwegs kommt man an der Schleuse vorbei, die ein wirklich herrliches Ausflugslokal direkt an der Wiese ist. Die Wiese ist allgemein grüner, ruhiger und viel weniger frequentiert als der Rhein. An Sonnentagen kann es hier jedoch auch ziemlich voll werden. Oft sieht man auch Familien mit ihren Hunden spazieren oder mit den Kindern am Ufer eines der unzähligen Sommerfeuer machen. Hier kocht man oder sitzt einfach gemütlich am Feuer und hört dem Rauschen des Wassers zu. Auch wenn es wie abschweifen wirkt, so ist mir diese Erzählung wichtig, weil es zeigt, was das Laufen auch bedeutet. Es bedeutet draußen unterwegs zu sein, in die Natur zu gehen, andere Leute zu treffen und Neues zu entdecken.

Als ich dann fitter wurde und langsam etwas weitere Strecken bewältigen konnte, bin ich nach meiner Wiesenrunde oft noch über den Klybeckquai entlang der Dreirosenpromenade in Richtung der Basler Altstadt gelaufen. Diese habe ich am anderen Rheinufer über die etwas ansteigende Wettsteinbrücke erreicht. Hier findet man eine der wenigen Steigungen entlang des Rhein und auch einen Teil der Originalstrecke des Dreiländerlaufs. Nun aber zum Lauf;

Am Startplatz

Da wir die Tram verpasst haben, brachte uns Taxi-Magda durch die Stadt bis zum Le Trois Rois (Hotel) in der Nähe des Starts. Je näher wir dem Marktplatz kamen, desto geschäftiger ging es zu. Überall waren Läufer und deren Anhang. Am Marktplatz des Rathauses selbst war eine Tribüne von Radio-Basilisk aufgebaut und über Boxen wurde den Läufern bereits etwas eingeheizt. Leider wurde die Musik 10 Minuten vor Start ausgemacht, sodass die Stimmung mehr von der freudigen Anspannung der Teilnehmenden (insgesamt mehr als 2000 Läufer an dem Tag, hierbei ca. 900 beim Halbmarathon) als von der Veranstaltung drumherum lebte. Hinzu kam, dass es im Startbereich auf Grund der Sanierungen der freien Straße (Haupteinkaufsstrasse von Basel) mit den Absperrungen sehr eng war. 

Der Dreiländerlauf verbindet

Der eigentliche Dreiländerlauf besteht nun schon seit 30 Jahren und sollte die Grenzregion sowie die Einwohner der selbigen (Franzosen, Schweizer und Deutsche) einander durch den Sport näherbringen. Hierzu wurde der 21km Rundkurs festgelegt, welche über Basel nach St. Louis (FR), Hunigue (FR) und Weil am Rhein (De) wieder nach Basel führt. Ziel und Start liegt zu Füssen des prächtigen roten Rathauses am Marktplatz von Grossbasel. Neben dem Halbmarathon gab es noch einen 10km-Lauf sowie eine Kurzstrecke. Da ich selbst den Halbmarathon bewältigen wollte habe ich zur Motivation gleich noch zwei Freunde gefragt, ob sie mitmachen wollen. Ich war froh, dass der Marathon-erprobte Guido (ein alter und sehr guter Freund vom Fußball) und Johannes (ein Freund, den ich auf der Arbeit im Unispital kennengelernt habe) ebenfalls an dem Lauf teilnehmen wollten.

Marc auf der Dreiländerbrücke

Der Streckenverlauf

Um 9:45 Uhr ging es aber dann endlich los. Ich war etwas zu weit hinten eingereiht und zwischen hunderten anderen Läufern eingekeilt, sodass es erst einmal im Pulk über die schöne Mittlere Rheinbrücke ging. Hier war die Stimmung bei besten Wetter überragend. Es waren bereits viele lächelnde und anfeuernde Zuschauer vorhanden. Weiter ging es entlang des Rheins in Richtung der Dreirosenbrücke und dann zurück zur Johanniterbrücke über den Rhein auf die Grossbaslerseite. Hier liefen wir durch den urbanen Raum bei wenigen Zuschauern und passierten die Grenze Frankreichs. Weiter ging es durch St. Louis und in Hunigue zurück den Rhein entlang über die Dreiländerbrücke nach Weil am Rhein in Deutschland. Vor allem der Abschnitt auf der Dreiländerbrücke (angeblich die längste freihängende Hängebrücke der Welt) war sehr schön, weil hier wieder mehr Zuschauer waren und ich erstmals Magda, Joyce und Michaela sah, die mich kräftig motivierten weiterzulaufen.

Getragen von den Rhythmen der Sambagruppe am Weiler Rheinufer (super Stimmung, aber leider die einzigen wirklichen Stimmungsmacher entlang der Strecke) ging es zur Stippvisite über die Schweizer Grenze, eine Schleife durch den Basler Hafen eine Steigung hoch und wieder hinunter nach Deutschland. Hier gab es einen kurzen Abschnitt in dem die Läufer dieselbe Strecke an- und absteigen mussten. Als ich hochlief sah ich den Anführer des Feldes in schnellem Schritt wieder nach Deutschland hinunterlaufen, was mich demotivierte. Als ich selbst die Anhöhe wieder hinablaufen konnte, erblickte ich im Gegenverkehr (also knapp hinter mir) Johannes, der sich ebenfalls freut mich zu sehen und mir nochmals Motivation gab (ich wollte ja nicht überholt werden 😉).

Die Sambagruppe an der Dreiländerbrücke

Zurück in Weil am Rhein galt es hinauf zur Dreiländergalerie eine weitere Steigung zu bewältigen. Schließlich fand ich mich, mittlerweile in langsamerer Geschwindigkeit (die Form war erkältungsbedingt nicht mehr so gut) entlang des Lagunabadelandes wieder an den schattigen Ufern der Wiese wieder. Hier auf vertrautem Terrain und mit den letzten 8km vor Augen sammelte ich nochmals etwas Kraft. Motiviert von Magda, die ich auf Höhe des Kleinhüninger Bahnhofs wiedertraf trieb ich mich den Rhein entlang und unter der mittleren Rheinbrücke hindurch in Richtung des letzten KMs. Hier wurde ich nochmals von einem schnellen Läufer überholt, welchen ich aber an der Steigung der Wettsteinbrücke wieder einfangen konnte. Die Zielgeraden war auf der freien Straße. Hier waren wieder zahlreiche Zuschauer, welche gehörig Stimmung machten und mich ins Ziel trieben. Letztlich war ich gut angekommen und zufrieden mit meiner Leistung (unter 1 1/2h).

Nach dem Dreiländerlauf- der Ausklang

Bei einem Bierchen und etwas Leckerem zu essen sowie einem Eis schauten wir den ersten mutigen Rhyschwimmern im kalten Nass des Rheins zu. Am Ende des Tages gönnten wir uns eine Pizza, welche wir bei einem Picknick in der Parkanlage am Dorfplatz in Kleinhüningen verputzten. Alles in allem war es ein wunderschöner Tag, der erahnen ließ wie schön Basel und die Region im Sommer sein können. Nächstes Jahr bin ich sicher wieder dabei. Ich war besonders dankbar für Magdas Unterstützung und dass ich den Tag im Kreise der Freunde verleben durfte 😊

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