Zwei Bauernhöfe im Schwarzwald

In diesem Beitrag möchte ich dir zwei Bauernhöfe im Schwarzwald vorstellen. Auf beiden Höfen haben wir uns sehr gut aufgehoben gefühlt und konnten unseren Kurzurlaub genießen. Im Urlaub geht es für mich ums Abschalten, den Tapetenwechsel und das Erleben. Abschalten kann ich am besten in der Natur, mit wenig Reizen und viel Grün. Den Tapetenwechsel haben wir automatisch, da wir den Ort wechseln. Das Erleben ist natürlich da, wo etwas Neues aber auch Aufregendes passiert. Bauernhöfe und der Schwarzwald bieten meist die perfekte Mischung! Das erste Mal verbrachten Marc und ich ein Wochenende auf einem Bauernhof, als ich schwanger war….
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ToggleDer Rommelehof in Gutach


Auf dem alten Rommelehof in Gutach waren wir das erste Mal 2023, als Mathilda noch im Bauch rumschwamm. 2024 besuchten wir den schönen Rommelehof dann zu dritt. Das Beste an dem Hof ist die Lage. Barfußpfad, Sommerrodelbahn, Freilichtmuseum, ein Café mit einer leckeren Schwarzwälder Kirschtorte, Einkaufsmöglichkeiten und natürlich ganz viele Wander- und Spazierwege sind in näherer Umgebung. Das Wetter war an beiden Wochenenden herrlich sommerlich. Das erste Mal besuchten wir das Freilichtmuseum und die Sommerrodelbahn. Beides ist sehr zu empfehlen 🙂 Beim zweiten Besuch gingen wir Fußballgolf spielen und nahmen den Barfußpfad. Das Fußballgolfen hat Spaß gemacht, ganz knapp habe ich jedoch gegen Marc verloren :-(. Der Barfußpfad war größer und abwechslungsreicher als ich dachte. Es gab schlammige Abschnitte, abgedunkelte Häuschen mit Geräuschen, Klängen oder Geschichten und Fühl- und Tastspiele. Für alle Sinne war etwas dabei. Ich dachte mir nur, wenn Mathilda laufen kann, müssen wir unbedingt wiederkommen. Vielleicht führen wir eine jährliche Tradition ein und besuchen den Hof auch in diesem Jahr…(?)


Das alte Bauernhaus
Das große Bauernhaus ist sehr alt. Einige Zimmer wurden ursprünglich belassen, haben sehr niedrige Decken und den alten Charme von vor 100 Jahren. Bei unserem ersten Besuch buchte ich für uns zwei genauso ein Zimmer. Marc konnte nicht aufrecht stehen, für mich mit meinen 1,60 m reichte es gerade so gut aus. Es war witzig und gehörte zum Bauernhof-feeling einfach dazu 😀 Beim zweiten Mal buchten wir eine Ferienwohnung mit einer Küchenzeile und einem separten Schlafzimmer sowie einem geräumigen Bad. Alles sehr neu und modern. Auf dem Rommelehof geht also beides. Auch ganz nett, besonders bei schlechtem Wetter, ist ein Raum mit Sauna und Whirlpool. Der Raum wird separat gebucht, zur privaten Nutzung. An einem regnerischen Nachmittag machten wir es uns dort gemütlich.
Hofeigene Produkte
Familie Müllerleile bietet in dem modern ausgebauten Aufenthaltsraum sowohl Frühstück, als auch Abendessen an. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig und bietet vorwiegend hofeigene Produkte an. Ja, die Tiere, die auf den Bildern zu sehen sind, werden gegessen. Doch es ist nicht vergleichbar mit der Massentierhaltung, die nur darauf ausgelegt ist die Tiere zu schlachten. Auf dem Hof werden sie noch unter „würdigen“ Umständen gehalten und mit Streicheleinheiten und gutem Futter versorgt. Die Kühe können, sobald es warm wird, bis tief in den Herbst auf der großen Wiese verbringen, die Schweine haben Spielzeug und Bürsten zur Beschäftigung. In dieser Bauernhof-Welt sind es jedoch immer noch „Nutztiere“. Genauso wie auf dem Altvogtshof:
Der Altvogtshof in Furtwangen-Linach
Dieses Jahr verbrachten wir die Ostertage auf dem Altvogtshof. Der Ort lässt sich ganz gut mit den zwei Bildern beschreiben:


Die Stille und Ruhe kannst du förmlich in beiden Bildern sehen. Spüre die kühle Morgenluft, die im Laufe des Tages wärmer und weicher wird. Das Licht der aufgehenden Sonne war für mich das absolute Highlight jeden Morgen. Der Hof wurde nur ganz langsam von Licht und Wärme durchflutet. 6:30 Uhr ging das friedliche Schauspiel los und war nur ein paar Minuten zu sehen. Dann war es hell. Ich genoss deshalb die wenigen Minuten in vollen Zügen. Müsste ich jemals Frieden oder Ruhe bildlich darstellen, würde ich den Sonnenaufgang auf dem Hof zeigen. Dann wäre alles klar.
Unsere Unterkunft


Drei Nächte und vier Tage waren schön aber schon fast zu kurz. Doch so ist es oftmals mit Urlauben, sie dürften niemals enden. Unsere Ferienwohnung „Rosa“ hatte drei Zimmer und einen großen Ess-und Wohnraum mit Küche. Ich war auf Anhieb begeistert und verliebt. Unsere Freunde aus Hürth, mit ihrer kleinen Tochter Liz, hatten ein wunderschönes Apartment. Auf der selben Etage befand sich ein großes Spielzimmer mit allem was das Kinderherz begehrt. Noch vor dem Frühstück haben Mathilda und Liz dort spielerisch in den Tag gestartet.
Das Frühstücksbuffet war abwechslungsreich und reichhaltig. Der Tisch war wunderbar hergerichtet. Passend zur Ostern hang im Raum ein Jesuskreuz. Ich merke, dass sich mein Glaube durch Mathilda verändert hat und an Festen wie Ostern noch mal so richtig auflebt.
Ein Frühstück mit Kleinkind ist manchmal nicht ganz so entspannt. Mathilda aß 10 min ruhig ihr Frühstück und dann ging es auf Entdeckungsreise. Liz und Mathilda tobten durch den Raum. Während die Väter eine ruhige und tiefgründige Unterhaltung nach der nächsten führten, liefen die Mamas hinter den zwei Kindern her und versuchten nebenbei noch etwas zu essen. Spaßig wars.


Nach dem Frühstück hieß es: „Gummistiefel, Matschhose und Regenjacke an“ und dann ging es nach draußen auf den Hof. Zuerst wurde der große und liebenswerte Hund „Berry“ begrüßt, anschließend die Kühe im Stall. Dann noch eine „Babka“ (pol.)= Sandkuchen im Sandkasten bauen, ein paar Mal rutschen und dann schliefen die zwei Kinder, während wir das Mittagessen vorbereiteten oder einige von uns zusammen mit den Kindern schlummerten. Einfach goldwert so ein Powernap! Vor allem, weil mich die Gräser Allergie fest im Griff hatte. Auch mit Allergietabletten hatte ich gläserne und schwere Augen… Ich fühle mit dir, wenn es dir ähnlich im Frühjahr geht.


Die Osterwanderung

Am Ostersamstag machten wir eine schöne Wanderung. Das Wetter war herrlich! Vom Hof aus ging es zuerst in den Wald. Die beiden Mädels hatten viel Spaß in der Kraxe (Kindertrage), hielten Händchen und fütterten sich gegenseitig mit Obst und Brezeln. Irgendwann wurde es aber zu langweilig und eintönig im Sitz, also wurde der moosbewachsenen Wald erkundet. Klettern auf herumliegenden Baumstämmen, Steine sammeln und im Wald herumtoben – das nennen wir eine Wanderung mit Kleinkind. Es war zwar manchmal ermüdend und herausfordernd, doch zu jeder Zeit ein Hochgenuss den beiden Mädels beim Spiel und Spaß zuzusehen und mitzumachen.
Das Gruselhaus

Wir kamen an einem verlassenen Haus vorbei. Von der Hofbesitzerin haben wir später erfahren, dass dieses Haus seit über 30 Jahren leer steht. Unheimlich, wenn man bedenkt, dass die Gardinen noch an den Fenstern hängen. Die Tür war verschlossen, doch im hinteren Teil des Hauses war ein Holzschuppen, der direkt ins Haus führte. Ich schaute hinein. Es war wie im Horrorfilm. Vor mir ein langer Flur, am Ende eine offene Bodenluke, die in den dunklen Keller führte. Ahjajaja, was ein Anblick. Mein Instinkt schrie ganz laut: Raus hier! JP und Marc gingen auch hinein und schauten sich um. Sie kamen nicht weiter als ich. Auch ihnen war das nicht ganz geheuer. Abgesehen von den Geistern, sah es drinnen so aus, als würde alles im nächsten Moment in sich zusammenfallen. Wir nannten es das Gruselhaus. JP und Marc scherzten „Ich sah eine dunkle Gestalt“ oder „Im dritten Stock wohnt jemand“ 😀
Der Campingplatz

Am Campingplatz „zum wilden Michel“ gab es die verdiente Essenspause. Interessant ist, dass auf dem Campingplatz scheinbar ein paar Menschen in einer Art Kommune leben. Auch Kinder waren dabei. Ein ca. achtjähriger Junge lief mit einer spitzen Säge herum (?!) Ganz nach dem Motto, sei wild und frei und mache was auch immer du willst 😀 Es gibt eben unterschiedliche Erziehungsstile und Ansätze seinem Kind die Umwelt näher zu bringen. Der Junge kann bestimmt mit 10 alleine Holz hacken und mit unterschiedlichen Werkzeugen umgehen. Die Frage ist nur, ob er bis dahin noch alle Finger und seine zwei Arme hat 😀 (trifft bestimmt jetzt nicht jeden Humor)

Die dazugehörige Gastwirtschaft war ganz gut und lecker, jedoch recht teuer. Für mich und Marc gab es Käsespätzle und Pizza. Natürlich aß Mathilda mit. Zusätzlich schnibitzte sie Liz noch ein paar Pommes und so wurde schließlich jeder von uns satt. Das war an diesem Tag das Abendessen. Die anderen Abende kochten wir in der Ferienwohnung. Vom Campingplatz brauchten wir nur einen Kilometer, bis wir zurück auf dem Hof waren. Auf dem Weg dorthin schlief Mathilda ein. Bestimmt ist es mega gemütlich in der Kraxe. Dazu noch die Laufbewegungen und die Natur ringsrum… Ich würde mich am liebsten auch da reinquetschen.

Gemütliche Abende
Die kinderlosen Abende verbrachten wir ganz gemütlich auf dem Sofa mit netten und hin und wieder hitzigen Gesprächen über Politik und das Weltgeschehen oder spielten das Spiel „Café International“. Spiel des Jahres 1989. Ein Spiel das es heute so nicht mehr geben würde. Es zeigt stereotypische Darstellungen von einigen Nationen. Die Türkin hat ein Kopftuch auf, der Italiener ist ein Mafioso und die Deutschen sehen aus als würden sie den ganzen Tag in Tracht herumlaufen und Bier trinken. Trotzdem ist es ein gutes Spiel, das ich sehr gerne spiele 🙂
Die Ostereiersuche
Unser letzter Tag auf dem Bauernhof war der Ostermontag. Die Auferstehung Jesu. Ein großer Tag für alle gläubigen Christen. Für die Kinder war es aber ein Morgen, an dem die Eiersuche stattfand. Nicht nur für Mathilda war es die erste Eiersuche, auch ich habe noch nie bei einer Ostersuchaktion mitgemacht. In unserer Familie und auch in Polen war dieser Brauch ungekannt. Und keine Sorge, auch ohne die Eiersuche hatte ich eine tolle Kindheit. In Polen gingen wir stattdessen an Gründonnerstag oder Ostersamstag in die Kirche, um unser mit Essen befülltes Osterkörbchen segnen zu lassen. Der Inhalt des Körbchens wurde am Ostersonntag zum Frühstück verspeist. Diese Tradition finde ich ebenfalls ganz schön. Wobei die Ostereiersuche viel Spaß gemacht hat. Mathilda und Liz hatten ebenfalls ganz viel Freude bei der Suche! Für Mathilda war nach der Suche vor der Suche. Sie wolle nochmal! Also versteckten wir ein paar bereits gefundene Eier und der Spaß ging weiter. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr 🙂 Da wird sie bestimmt schon alleine flitzen und meine Hand nicht mehr brauchen 🙁
Am Montagmorgen fuhren wir mittags Heim. Zum Glück regnete es, da fiel der Abschied nicht ganz so schwer. Aber es war ja nicht unser letzter Besuch auf einem Bauernhof 😉
Genieße den Frühling und das warme Wetter.
Deine Magda
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