Erster Wanderurlaub mit Baby im Appenzellerland

Ich bin zurück und mit mir ein neuer Beitrag! Der Herbst ist schon da, doch in diesem Beitrag möchte ich dir über unseren Wanderurlaub Anfang August berichten. Du darfst dich also auf etwas Sommer- und Urlaubsstimmung freuen 🙂

Letztes Jahr machten wir einen zweiwöchigen Roadtrip durch die Schweiz. Zu diesem Zeitpunkt war ich kugelrund und deshalb verzichteten auf einen anstrengenden Wanderurlaub. Stattdessen genossen wir die schönen Städte und Seen unserer neuen Heimat. Im Austausch zu der Kugel habe ich dieses Jahr eine strahlende und aufgeweckte Mathilda. Kaum zu glauben, dass sie nächsten Monat schon ihren ersten Geburtstag feiert. Und was gibt es Schöneres als mit einem Kind in der Natur und an der frischen Luft zu sein? Dieses Jahr starteten wir also ein Wanderabenteuer im Appenzellerland. Im August war es in Basel sehr heiß. Die warmen Nächte waren schwitzig und anstrengend. In den Bergen aber wehte ein kühler Wind und auch die Nächte waren frisch und angenehm.

Appenzellerland mit Baby

Das Appenzellerland ist der beste Ort für einen Wanderurlaub mit Kindern. Wieso? Zum einen, weil das Alpsteinmassiv, im Vergleich zu anderen Berglandschaften in der Schweiz, eine geringe Höhe hat. Mit 2500 m ist der Säntis der höchste Berg des Alpsteinmassivs. Zum anderen bietet das Appenzellerland über 800 km abwechslungsreiche Wanderwege und ist traumhaft schön!

In der Höhe mit Baby

Mit Kindern unter drei Jahren ist bei der Höhe Vorsicht geboten. Durch die sauerstoffärmere Bergluft kann es zu einer Sauerstoffunterversorgung kommen. Besondern, wenn man schnell an Höhe gewinnt, also z.B. mit einer Bergbahn unterwegs ist. Auch Erwachsene können höhenkrank werden. Kopfschmerzen, Schwindel oder Unwohlsein können auftreten. Bei Babys und Kindern kann eine Höhenerkrankung jedoch lebensgefährlich werden. Es empfiehlt sich deshalb mit Babys und Kleinkindern nicht lange als nötig über 2000 Höhenmeter zu bleiben. Wichtig ist, dass man dem Baby und Kind genug Zeit gibt sich an die Höhe anzupassen. Auf der Seite des Schweizer Alpenclubs (SAC) gibt es noch mehr Infos auf was man achten sollte, wenn man mit Babys und Kindern in den Bergen unterwegs ist.

Ja, der Warnhinweis musste sein 😀

Lenzerheide

Bevor es in das schöne Appenzellerland ging, verbrachten wir die ersten drei Tage unseres Urlaubs in der Lenzerheide. Bei ca. 1400 Höhenmetern konnten wir uns alle gut an die Höhe akklimatisieren. Dort checkten wir in dem wunderschönen Hotel Dieschen ein. Tagsüber waren wir in der Natur, nachmittags in der Sauna (wir wechselten uns ab, einer war bei Mathilda und einer saunieren) und abends aßen wir ein feines Menü und lasen gemütlich unsere Bücher. Es war der perfekter Start in den Urlaub, um an- und runterzukommen.

Seealpsee und Meglisalp

Nach den drei erholsamen Tagen freuten wir uns auf das Abenteuer Hüttenübernachtung. Julia und Johannes warteten auf uns in Wasserauen. Dort stellten wir das Auto auf einem großflächigen Parkplatz ab, der für zwei Tage 8 CHF kostete. Hier ging es zuerst einmal steil nach oben. Unser erstes Ziel war der türkisblaue Seealpsee. Das eiskalte Seewasser hielt keinen von uns davon ab eine Schwimmprobe zu wagen. Als ich aus dem eisigen Wasser wieder rauskam, stieg in mir ein Gefühl von Wärme auf. Mein Körper kribbelte. Es ist dieses eine Gefühl, wenn du komplett unterkühlt bist und dir dann jemand eine warme Decke überwirft. Meine wärmende Decke war die Sonne.

Vom Seealpsee zogen wir weiter. Das Berggasthaus Meglisalp war unser Tagesziel. Die Meglisalp liegt auf 1517 m Höhe. Vom See aus ging es fast stetig hoch. Als die anstrengende Etappe geschafft war, sahen wir vom weiten schon die Alp. WOW, war das ein Anblick. Vor lauter Schönheit habe ich sogar vergessen ein Foto zu schießen. Wie gemalt stand das Haus umringt von Felsen und Wiesen dar. Der Weg dorthin wurde begleitet vom Klingeln der Kuhglocken und dem bezaubernden Anblick der bunten Kuh Herde.

Die Horrornacht auf der Meglisalp

Am nächsten Tag mussten wir leider wieder absteigen. Eigentlich haben wir uns auf eine neue Tagestour gefreut. Doch die Nacht auf der Meglisalp ist nur mit dem Wort Horror zu beschreiben. Zuerst waren es nur die Bauchschmerzen, am späten Abend sprach Marc von Übelkeit. Um 2 Uhr morgens gesellte ich mich dazu. Glücklicherweise gab es zwei Waschkrüge mit dazu passenden Schalen im Zimmer, „wie zu Großmutters Zeiten“. Glücklicherweise hatten wir ein Doppelzimmer gebucht und waren unter uns. UND: Glücklicherweise schlief unser Kind recht gut. Trotz der Dinosauriergeräusche. Weitere Details erspare ich dir. Den Rest überlasse ich einfach deiner Fantasie.

Unsere Wanderungen

Nach der Horrornacht folgten ein paar traumhafte Tage (und auch Nächte!) im Waldgasthaus Lehmen. Das Gasthaus hatte eine ideale Lage. Von dort aus machten wir einige Wandertouren und besichtigten auch das Städchen Appenzell.

Wir wanderten auf den hohen Kasten, zum Sämtiser- und zum Fälensee und auch zum Berggasthaus Äscher. Das National Gegraphic Magazin, das du vielleicht kennst, hat das Berggasthaus Äscher mit dem Titel „Places of a Lifetime“ (schönster Ort der Welt) auf der Titelseite veröffentlicht. Das Ausmaß ich katastrophal, denn seitdem kann sich der Ort vor Touristen kaum retten und ist meiner Meinung nach eher ein „Crowded Place“. Es gibt sogar einen Souvenir Shop da oben. Gehts eigentlich noch uncooler? Nein, das ist nichts für mich. Ich fand es schön an dem berühmten Ort gewesen zu sein, doch bleiben wollte ich dort nicht, auch wenn die Aussicht spektakulär war. Die vielen Menschen machten es jedoch ungemütlich.

Mathilda hatte eine große Freude an unseren Wanderungen. Es gab viele Kühe zu betrachten, weiche Gräser zu befühlen und allerlei Tiere wie Katzen, Hunde, Vögel, Ziegen oder Schweine kennenzulernen. Wir hatten unsere Ergobaby Trage mit, da Mathilda zu der Zeit noch nicht eigenständig sitzen konnte. Das ging ganz gut. Doch für unsere nächsten Abenteuer besorgen wir eine Kraxe (Rückentrage). Viel Sicherer und bestimmt auch bequemer für Mathilda.

Die Natur schien Mathilda zu beruhigen und die vielen neuen Eindrücke auch gleichzeitig zu fordern, denn sie schlief recht viel beim Wandern. Für uns alle war es ein gelungener Urlaub und die Horror-Nacht war somit schnell vergessen und kam uns nur wie ein böser Traum vor. 

Die Zeit zu dritt war traumhaft schön und ich war sehr traurig als der Urlaub wieder vorbei war und Mathilda und ich Marc morgens wieder zum Abschied winken mussten. Doch in Mathilda scheint eine kleine Wanderin zu schlummern, deshalb wird es nicht das letzte Abenteuer in den Bergen gewesen sein. 

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