#4 Schweiz Roadtrip-Zermatt

Unsere Reise ging weiter in die im Süden gelegene, autofreie Stadt Zermatt. Zermatt ist eine Stadt im Kanton Wallis und liegt auf 1600 m Höhe am Fuße des berühmten Matterhorns. Das Matterhorn ist ein 4478 m hoher Berg und seine Gestalt erinnert mich an den sprechenden Hut von Harry Potter.

Nächste Station: Zermatt

Es gibt nur eine Möglichkeit nach Zermatt zu gelangen und das ist mit dem Zug. Außer ein paar vereinzelten Autos mit Sondergenehmigung, ist die Stadt autofrei. Für Touristen ist jedoch vorgesorgt. Wer, so wie wir, mit dem Auto anreist, parkt am besten in dem großflächigen Parkhaus in Täsch, 5 km vor Zermatt. Der Zug, der uns nach Zermatt brachte, fuhr im 20 min Takt, sodass wir in den nächsten Zug einstiegen und im null Komma nichts losfuhren. Auf uns warteten zwei Nächte auf dem kleinen aber sehr feinen Campingplatz mit einer grandiosen Aussicht auf das Matterhorn.

Das große Aber

Wir hatten nur das Nötigste dabei. Das 20 Jahre alte Zelt stand wie eine eins und leistete auch nach den vielen Jahren gute Dienste. Auch der Gaskocher durfte mit. Denn die Abendessen wurden hier, wie schon zu Anfang unserer Tour in Lausanne, selbst gekocht. Zum Frühstück gab es Haferflocken mit Obst und einen kräftig duftenden Kaffee aus frisch gemahlenen Bohnen alla Marc. 

Für manche sind Aktivitäten wie „zelten“ oder „selbst kochen“ mit den dunkelsten Gedanken und schmerzhaftesten Qualen verbunden, doch für uns zeichnen genau diese Aktivitäten einen idealen Urlaub aus. Und nein, der Schlaf im Zelt war nicht erholsam. Bequem ist auch das falsche Wort für die Nacht im Schlafsack. Zumal wir unsere Kopfkissen vergessen haben (heul*). Eine Nacht habe ich sogar einige Stunden im Sitzen geschlafen, weil ich keine passende Schlafposition finden konnte und die nächtliche Eiseskälte so besser zu ertragen war. Durch die Schwangerschaft hatte ich auch ohne Zelt Rückenschmerzen. Doch jetzt kommt das große ABER: Als wir morgens zusammen mit der Sonne aufstanden, den Blick auf das Matterhornmassiv gerichtet, war die Nacht nur ein Teil eines ganz besonderen Abenteuers und ein Teil unserer Urlaubsgeschichte.

Die Stadt Zermatt

Nach einer heißen Dusche und einem stärkenden Frühstück auf dem Campingplatz, konnte unsere Erkundungstour losgehen. Wir spazierten durch Zermatt und stellten fest, dass der Ort vollkommen auf den Tourismus ausgelegt ist. Kein Wunder, während meiner Recherche nach schönen und sehenswerten Destinationen in der Schweiz, stellte ich fest, dass Zermatt groß angepriesen wird. Der Ort ist also voller luxuriöser Uhrengeschäfte, Outdoorläden und anderer Shoppingmöglichkeiten. Durch den Ortskern fließt ein Fluss (Mattervispa) und verleiht der Stadt etwas Gemütlichkeit und Ruhe. Vor unserer Wanderung kamen wir an dem Bergsteigerfriedhof vorbei. Viele der Grabsteine sind sehr alt oder brachten mich mit einem Spruch zum Nachdenken. 

Das Matterhorn Museum im Zentrum klang vielversprechend. Doch ich weiß nicht mehr, ob wir keine Lust oder keine Zeit mehr hatten. Ich glaube, dass das Museum schon geschlossen war, als wir es nach der Wanderung besuchen wollten. Jedenfalls kamen wir nicht mehr dazu. Beim nächsten Besuch 🙂

Zermatt ist eine sehr kleine, übersichtliche Stadt, die sich durch die einzigartige Lage auszeichnet. Im Sommer bietet das Gebiet ca. 400 km Wanderwege und im Winter ca. 360 Skipistenkilometer.

Aufgrund der Schwangerschaft machten wir keine großen und langen Wanderungen und mussten natürlich auch die Höhe im Auge behalten. Doch bei dieser Auswahl an Wandermöglichkeiten, fanden auch wir eine wunderschöne Wanderroute.

Unsere Matterhorn-Wanderung

Mit der Bergbahn fuhren wir auf den Sunnegga Gipfel (2288 m). Auf dieser Höhe sahen wir viele Familien mit Kindern. Das Bergpanorama war von dort oben einfach grandios. Immer im Mittelpunkt, der sprechende Hut in Berggestalt. So ganz in seiner vollen Pracht konnten wir ihn nur kurz betrachten. Die meiste Zeit über schien er etwas schüchtern zu sein und versteckte seine Spitze hinter einer dicken Wolke.

An dem Tag war es gleichermaßen kühl wie auch heiß. Sobald die Sonne verschwand, zog ich meinen Pulli an, wenn sie da war, wurde geschwitzt. So ist das eben in den Bergen, man muss auf alles vorbereitet sein…

Auf unserer schönen, 3 stündigen Wanderung, war das Matterhorn stets an unserer Seite. Ob auf den sonnigen Panoramawegen oder im schattigen Wald, wir konnten uns an dem Anblick des eindrucksvollen Berges nicht satt sehen. Und dann verstanden wir, warum das Matterhorn so berühmt und berüchtigt ist.

 

Natürlich machten wir zwischendurch auch eine Pause, um das Panorama zu genießen. Auf unserer Wanderung machten wir zwei längere Stopps in einer Gastwirtschaft. Oben aßen wir eine Suppe, weiter unten, kurz vor Zermatt, entdeckten wir ein gemütliches Eckchen und verspeisten einen hausgemachten Kuchen. Dazu: Kaffee und ein Cappuccino. JA, in der Schwangerschaft (und auch heute noch in der Stillzeit) trank/trinke ich gelegentlich einen Cappuccino. Es gibt nichts über diesen leckeren, fluffigen Schaum oben drauf.

Die Rettung vom Matterhorn

Wenn ich zurückdenke, dann war unser Aufenthalt in Zermatt von der unbeschreiblich schönen Aussicht auf das Matterhorn und dem Campingplatzabenteuer geprägt. Hast du schon mal im Sitzen geschlafen? In einem Zelt? Bei Eiseskälte? Eine coole Erfahrung aber nicht empfehlenswert 😀 

Das geht aber noch härter. Wir lernten auf dem Campingplatz drei verrückte Polen kennen. Sie machten den Versuch das Matterhorn zu besteigen. Sie waren gut ausgerüstet, doch am Ende verbrachten sie eine ganze Nacht unterhalb der Spitze, da sie nicht mehr weiter und auch nicht mehr runterkamen, da es dunkel wurde. Am nächsten Morgen wurden sie von einem Rettungshelikopter abgeholt. Dann lieber sitzend im Zelt schlafen als da oben bei Minusgraden im zweistelligen Bereich.

Nach Zermatt ging es weiter nach Stechelberg bei Lauterbrunnen. Dort wartete auf uns ein Safarizelt. Endlich wieder erhöht auf einer „Matratze“ schlafen. Darauf freute ich mich ganz besonders (grins*)

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