Grenzwanderung St. Chrischona

Der wunderschöne Rundwanderweg oberhalb von Basel beginnt an der Bushaltestelle St. Chrischona in Bettingen (Stadtteil von Basel). Unsere Tour planten wir mit „Komoot“. Komoot ist eine Wander-App, die über GPS funktioniert. Die App zeigt den gesamten Verlauf der Tour an, mit Daten wie z.B. Höhenprofil oder Schwierigkeitsgrad. Komoot war somit knapp zwei Stunden unser schlauer Wegbegleiter. Mittlerweile haben wir den Rundweg zwei Mal bewandert. Das erste Mal gegen Abend, als die Sonne unterging. Das zweite Mal mittags, bei strahlender Sonne und einem herrlichen Spätsommerwetter. Das zweite Mal haben wir es dann auch ohne unseren Schlaumeier geschafft. Beide Male, ob mittags oder abends, waren spektakulär schön.

Der Weg startet an einem Restaurant in Sichtweite der Haltestelle. Als wir das letzte Mal an dem Restaurant vorbeigingen, duftete es ringsum nach einem saftigen Sonntagsbraten. Da kamen Kindheitserinnerungen hoch! Ich verzichte schon seit Jahren auf Fleisch. Doch bei solchen Gerüchen werden die Erinnerungen an die Zeit bei Oma und Opa sehr lebendig.

Vom Restaurant aus, spazierten wir auf einem Kiesweg, an einer saftig grünen Wiese entlang. Von dort aus hatten wir eine herrliche Aussicht auf das Jura Gebirge. Als nächstes ging es in den Wald hinein. Dort roch es nach Moos und Pilzen. Aus diesem Grund blieb Marc nicht sehr lange auf dem vorgesehenen Waldweg. Zwischendurch verschwand er in den Tiefen des Waldes, um nach Pilzen Ausschau zu halten. Ich habe sehr gehofft, dass er fündig wird und mir schon ausgemalt was ich aus ein paar frischen Steinpilzen kochen könnte: Ein Steinpilz-Risotto? Eine Suppe? Oder doch lieber eine leckere Steinpilz-Pasta? Leider fanden wir hauptsächlich Lamellenpilze, die giftig oder ungenießbar waren.

Der Waldboden war mit bunten Blättern bedeckt und die Luft ganz frisch. Eine Herbstwanderung, wie sie im Buche steht. Im Wald passierten wir die deutsche Grenze. Und Schwups, waren wir wieder in der alten Heimat. Genauer gesagt in Inzlingen. Der Weg führte uns raus aus dem Wald, direkt zum nächsten Highlight der Tour. Ein wunderschöner Bauernhof. Dort hielten wir uns eine ganze Weile auf. Wir streichelten die Kälber, beobachteten die Hühner und kauften in dem kleinen Selbstbedienungsladen ein. In dem kleinen Lädchen gab es alles Mögliche. Angefangen mit den vielen bunten Kürbissen, die schön drapiert auf einem alten Holzwagen lagen. Kürbisse sind im Herbst für mich ein Muss! Ob in der Suppe oder als Deko, sie gehören zum Herbst dazu. Und ehrlichgesagt haben sie auch eine gewisse ästhetische Anziehungskraft auf mich. Neben Kürbissen, gab es auch Kartoffeln, Grünkohl oder Zwiebeln. Gekühlt standen Milch, Eier und Marmelade zum Verkauf.

Abendliche Wanderung: Der Weg vom Bauernhof ins Dorf

Ich nahm beim ersten Mal eine Pflaumen-Erdbeere Marmelade und Milch mit. Beim zweiten Mal kauften wir Eier, einen Strauß Grünkohl und einen Proteinschake für den Weg. Den Grünkohl habe ich am nächsten Tag zusammen mit Kartoffeln und Räuchertofu zu einem leckeren herbstlichen Eintopf verarbeitet.

Am Rande des Bauernhofs stand ein großer Walnussbaum. Warum Walnüsse kaufen, wenn man sie auch sammeln kann?! Bei der ersten Wanderung haben wir jede Menge sammeln können. Beim zweiten Mal waren an diesem Baum keine mehr da. Da haben wir wohl beim ersten Mal das richtige Zeitfenster erwischt. An dem Walnussbaum bemerkten wir auf der abendlichen Wanderung, dass die Sonne schon ziemlich tief stand. Wir genossen kurz den Anblick der  gelblich orangenen Sonne und gingen dann weiter. An einem kleinen Friedhof vorbei, gibt es durch das Dorf zum Wasserschloss Inzlingen. Ein altes Gemäuer, das heute ein gehobenes Restaurant ist. Der Speisekarte nach zu urteilen, lohnt es sich dort einzukehren. Beim ersten Mal war es zu spät, um dieses Angebot zu nutzen und beim zweiten Mal picknickten wir mit unseren Patenkindern und deren Eltern neben dem Schloss. Als nächstes ging es hoch, immer weiter nach oben an dem Planetenweg, Wallnuss- und Apfelbäumen vorbei, bis wir eine wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Dörfer hatten. Auch der Fernsehturm von St. Chrischona, der mit 250 m das höchste freistehende Gebäude der Schweiz ist, war gut zu sehen. Sowohl abends als auch tagsüber ein echtes Highlight.

Das Wasserschloss Inzlingen

Oben angekommen, fanden wir uns zwischen weiten Wiesen und Feldern wider. Bei der abendlichen Wanderung ist mir das hohe Maisfeld, das in der Dämmerung unheimlich wirkte, in Erinnerung geblieben. Bei der Mittagswanderung gefiel mir dieser Abschnitt besonders gut, weil die Kühe fröhlich auf den Wiesen tanzten. Das Hochlandrind auf dem Bild kam mir ganz nah. Und anders als die Milchkühe, waren diese Tiere sehr zutraulich und lächelten frech mit einem vollen Mund in die Kamera. Hinter den Wiesen und Feldern kam die letzte Etappe der Wanderung: Ein abschließender Abstecher in den Wald. Bei der Abendwanderung war es bereits so dunkel geworden, dass wir die Kopflampen brauchten. Als wir aus dem Wald kamen, standen wir vor dem hohen Fernsehturm. Ein paar Schritte weiter erreichten wir den Mehrgenerationenparkour, einen Spielplatz und auch das Restaurant, an dem wir gestartet haben. Tagsüber war dort ordentlich was los.

Schon Wahnsinn, dass eine Wanderung von zwei Stunden so viele positive Eindrücke hinterlassen kann. Rundum ein herrlicher Wanderweg, der bei jeder Tageszeit und auch mit Kindern gut zu begehen ist.

Wiese mit Milchkühen und im Hintergrund der Fernsehturm St. Chrischona

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